Die etwas andere Bibiliothek



Bücher gibt es viele, aber Lebende?
Unser Denken gegenüber anderen Menschen ist von Vorurteilen, die oftmals sogar gar nicht stimmen, beherrscht. Nicht so gut, eigentlich. Also entwarf man die Idee der Lebenden Bibliothek. 

Was ist die Lebende Bibliothek? 

In der Lebenden Bibliothek geht es darum, mit Menschen aus einer mit Vorurteilen behafteten Gruppe, sogenannten „Büchern“, sich zu unterhalten um selbst mehr zu lernen und sich mit Vorurteilen auseinander zu setzten. Die Lebende Bibliothek ist eine Idee, die ursprünglich aus Dänemark kommt und helfen soll über gesellschaftliche Minderheiten aufzuklären und Vorurteile aus dem Weg zu räumen. Die Lebende Bibliothek gibt es mittlerweile in vielen Ländern. Dem Europarat gefiel die Idee so sehr, dass er ein Handbuch dazu veröffentlichte, um sie noch weiter zu verbreiten. Man kennt es ja von sich selbst. Man läuft durch die Stadt, sieht eine Person aus einem anderen Land und schon schießen einem beurteilende Gedanken durch den Kopf. Eigentlich nicht nötig, oder? Zumal wahrscheinlich nichts davon auf diese Person zutrifft, sondern nur von Medien promovierte “Fakten“ sind. Und das ist es, was die Lebende Bibliothek zu bekämpfen versucht. In der Lebenden Bibliothek sind die „Bücher“ Menschen, die für ihre Gruppe Experten sind und aufklären möchten. Man kann in einem Katalog mit den verschiedenen „Büchern“ blättern, sich eines aussuchen und mit ihnen ein Gespräch führen. “Bücher“ und „Leser“ werden nicht getrennt. Man setzt sich zusammen an einen Tisch und kann sich unterhalten. Bis auf die Organisatoren arbeiten alle ehrenamtlich mit. „Wir würden es aber auch ehrenamtlich machen“, sagte Marc Reinartz, Projektleiter der Lebenden Bibliothek. Die Darmstädter Lebende Bibliothek reist auch, um sie in weiteren Ländern vorzustellen.

 

Und die „Bücher“? 

Die Bücher möchten hauptsächlich über ihre Gruppe aufklären, damit die „Leser“ sich informieren können und viel Neues lernen können. Die Bücher haben keine Probleme damit, dass es präsentierend wirken kann. Deshalb werden sie gleich im Katalog mit ihrer „Gruppe“ benannt, zum Beispiel: Der Schwule, die Transe, der Rollstuhlfahrer, etc. Natürlich haben manche auch Angst abgestempelt zu werden und ziehen es deshalb vor lieber in einer anderen Stadt „Lebendes Buch“ zu sein. Mit ihrem Mitmachen bei der Lebenden Bibliothek helfen sie aber nicht nur sich selbst, sondern auch allen anderen Menschen, die in ihrer Gruppe sind.

(TH)


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