Zum zehnjährigen Jahrestag, seit 2003 Schüler und
Schülerinnen der Viktoriaschule die Bronzeplatte gestalteten, die vor dem
Jugendstilbad eingelassen ist, gestalteten die Schüler und Schülerinnen der beiden
Deutsch-LKs der 12.Klasse 2013 die Gedenkveranstaltung der Stadt anlässlich der
Bücherverbrennungen zur Zeit des Nationalsozialismus.
Zunächst trafen sich die beiden LKs und bekamen einige
grundlegende Informationen: Was genau passierte bei der Bücherverbrennung? Wer
war verantwortlich dafür und wessen Werke wurden verbrannt? Was für Reaktionen
gab es? Es wurden einige Texte, unter anderem ein Buchauszug, Gedichte und ein
Zeitungsartikel gemeinsam gelesen und besprochen.
Danach fanden sich die Schüler und Schülerinnen in
Kleingruppen von jeweils zwei bis drei Leuten zusammen und begannen, nach
geeignetem Material für die Gedenkveranstaltung zu suchen. Es wurden Ideen
ausgetauscht, die Texte wurden zuerst innerhalb des jeweiligen Leistungskurses
und dann in einer größeren Runde präsentiert und nach einigen Überarbeitungen
in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht. Unter den vorgestellten Texten befanden
sich solche von und über Erich Kästner, Zeitzeugenberichte und einige Gedichte und
Lebensläufe. Zwei Schülerinnen setzten sich mit der Zeitlosigkeit dieser
Problematik auseinander und zeigten, dass es Bücherverbrennungen nicht nur
während des Nationalsozialismus gab.
Auch der Musik-Leistungskurs der 11. und 12.Klasse wirkte
dieses Jahr an der Gedenkveranstaltung mit. Laura Vötsch an der Violine und
Maja Nöll am Klavier spielten eine Bearbeitungen des Frühlingsliedes von Felix
Mendelssohn-Bartholdy. Alle Schüler und Schülerinnen des Leistungskurs führten
gemeinsam „Fuge aus der Geographie“ von Ernst Toch auf und machten so darauf
aufmerksam, dass nicht nur Bücher, sondern auch Musikstücke während der Zeit
des Nationalsozialismus verboten und teilweise vernichtet wurden.
Am Freitag, den 21.Juni 2013, war es dann so weit. Die
Schüler und Schülerinnen trafen sich vor dem Jugendstilbad und nach einem
Probedurchlauf ging es los: Oberbürgermeister Jochen Partsch hielt eine Rede
anlässlich der Bücherverbrennung und rief in dieser unter anderem zu mehr
Toleranz auf. Im Anschluss trugen die Schüler die von ihnen erarbeiteten Texte
und Stücke vor. Nach einiger Zeit zerstreuten sich Zuhörer und Mitwirkende. Zufriedenheit
und stellenweise Erleichterung herrschte wegen des guten Gelingens der
Veranstaltung. Es lohnt sich auf jeden Fall, sich näher mit dem Thema
beschäftigen und sich mit ihm auseinander zu setzen, da die Existenz der
Bücherverbrennungen sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart nicht
aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwinden darf und weil es sehr wichtig
ist, sich damit auseinander zu setzen, was es bedeutet, wenn Ansichten, Theorien
und Ideen vernichtet werden, um andere durchzusetzen.
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